[Rezension] Mela Nagel: Stadt aus Wasser und Licht (2)
(Werbung, da Rezensionsexemplar)
Nachdem ich den ersten Band (Rezension hier) der Dilogie gelesen hatte, konnte ich es kaum erwarten, bis es endlich weitergeht und ich wieder in die Stadt am Lido eintauchen darf.
Venedig ist in großer Gefahr: Der Schutzzauber, der die Lagunenstadt und ihre magischen Bewohner schützt, droht zu fallen. Anola muss alles geben, um die Stadt aus Wasser und Licht zu retten! Doch dazu benötigt sie die Hilfe von Dario und Luca – die ihr beide den Kopf verdrehen. Während Anola nicht nur ihr verwirrtes Herz beruhigen, sondern auch tief in den magischen Untergrund der Stadt eintauchen muss, stößt sie auf ein dunkles Geheimnis, das ihr Leben für immer verändern wird …
(Klappentext nach Ars Edition)
Der zweite Band der Dilogie schließt nahtlos an den ersten an, und der Leser wird sofort wieder in das Geschehen rund um die Rettung Venedigs katapultiert. Im ersten Band hatte man bereits erfahren, dass Venedig von den tutori beschützt wird, die das magische Gleichgewicht der Stadt am Lido aufrechterhalten sollen. Doch dieses Gleichgewicht droht von einer unbekannten Macht zerstört zu werden, was Venedig dem Untergang weihen würde.
Wie auch im vorherigen Band begegnen wir hier wieder altbekannten Charakteren und natürlich unserer Protagonistin Anola. Obwohl der erste Band erst dieses Jahr erschienen war, hatte ich große Schwierigkeiten, wieder in die Geschichte hineinzufinden. Am Ende habe ich große Teile des Buches gehört, weil ich mit dem Lesen überhaupt nicht klarkam. Woran es genau lag, kann ich allerdings auch nicht sagen. Der Schreibstil der Autorin Mela Lang ist, wie auch im ersten Band, angenehm zu lesen, und sie verzaubert den Leser mit viel Action und einer raschen Abfolge der Handlung. Die Story plätschert zu keinem Zeitpunkt vor sich hin, sondern hält durchgehend eine konstante Spannungskurve, sodass man das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen will.
Wie ich weiter oben bereits angedeutet habe, wird Venedig von einer unbekannten Person angegriffen, die es zu enttarnen gilt. Dieser Aufgabe stellt sich Anola gemeinsam mit ihren Freunden. Besonders spannend war es zu sehen, wie sich die Gruppe der Verbündeten formierte und dass aus Feinden auch Freunde werden können. Das Thema Freundschaft und Vertrauen war in diesem Band generell sehr präsent. Worauf ich jedoch hinaus will, ist die Rolle des Verräters. Ich war mir nämlich schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt ziemlich sicher, wer das schwarze Schaf war, und fand es spannend zu beobachten, wie Anola dem Rätsel allmählich auf die Spur kam und ob ich mit meiner Vermutung richtig liegen würde.
Für die Auflösung des Rätsels hätte ich mir allerdings ein paar mehr Seiten gewünscht. Das große Finale wurde innerhalb eines Kapitels abgehandelt, und ich hätte mir hier ein richtiges Feuerwerk vorstellen können, sowie etwas ausführlichere Erklärungen zu den Ereignissen und Behauptungen am Ende des Buches.
Im ersten Band der Reihe hatte ich kritisiert, dass das Thema ‚Magie‘ zu wenig und zu oberflächlich behandelt wurde und ich mir einen größeren Fokus auf den Fantasy-Teil gewünscht hätte. Dieses Gefühl hatte ich in diesem Band nicht mehr, und einige meiner offenen Fragen rund um das magische Venedig wurden hier geklärt. Generell spielt der Fantasyteil auch hier eine große Rolle, und die im Klappentext angeteaserte Dreiecksgeschichte ist absolut nicht so präsent, wie es den Anschein hat.
Das Buch überzeugt mit einer spannenden Handlung, sympathischen Charakteren und einem hohen Maß an Action, das den Leser durchgehend fesselt. Die Themen Freundschaft, Vertrauen und Verrat sind geschickt in die Geschichte eingewoben und verleihen der Handlung eine emotionale Tiefe. Obwohl das Finale etwas kurz geraten ist und mehr Raum verdient hätte, bietet die Geschichte dennoch ein packendes Leseerlebnis. Fans von Fantasy-Abenteuern kommen hier voll auf ihre Kosten.