problematic summer romance
4 Sterne,  Romance

[Rezension] Problematic Summer Romance

(Werbung, da Rezensionsexemplar)

Ich glaube, es gibt kein Buch von Ali Hazelwood, das ich nicht innerhalb von 24 Stunden verschlungen habe – und bei dem mein Schlaf nicht massiv gelitten hätte. So auch bei Problematic Summer Romance. Kaum angefangen, konnte ich es nicht mehr weglegen. Und ja, es wurde spät. Sehr spät. Ich hatte zwischendurch sogar richtig Panik, dass mein Kindle-Akku leergeht, bevor ich das Ende lesen kann!

Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren, was für ein billiges Klischee sie abgeben: Älterer Mann trifft auf jüngere Frau; erfolgreicher Biotech-Startup-Macker trifft auf Studentin, die nicht annähernd klarkommt; seit Urzeiten bester Freund des Bruders auf ein Mädchen, von dem er noch nie gehört hat. Sprich: Zwischen Conor und Maya gibt es ein mehr als offensichtliches Machtgefälle, und Conor wird nicht müde, auf dessen kritische Implikationen hinzuweisen. Jede Art von Beziehung zwischen ihnen wäre in mehr als einer Hinsicht problematisch, und Maya solle doch bitte schön über ihn hinwegkommen. Er hat wirklich deutlich gemacht, dass er sie nicht mehr in seinem Leben haben will.

Trotz allem sind Maya und Conor gezwungen, eine ganze Woche miteinander zu verbringen, weil ihr Bruder Eli ausgerechnet im sizilianischen Taormina heiraten will – in der Idylle einer romantischen Villa an der einmalig schönen Küste des Ionischen Meeres. Und irgendwo zwischen antiken Ruinen, köstlichem Essen und zauberhaft schönen Felsgrotten wird Maya klar, dass Conor etwas vor ihr verbirgt. Als dann die Hochzeit außer Kontrolle zu geraten droht, beschließt sie, dass eine kleine Sommeraffäre genau das Richtige für sie sein könnte – mag sie auch noch so problematisch sein.

Und da nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick scheint, hat so manches Klischee sogar das Zeug, sich zu einer ernsthaften Geschichte zu entwickeln …

(Klappentext nach Verlag)

Im Mittelpunkt steht Maya Killgore, Anfang 20, die noch dabei ist, ihren Platz im Leben zu finden. Und dann ist da Conor Harkness – 38, bester Freund ihres Bruders – und ausgerechnet derjenige, an den sie einfach nicht aufhören kann zu denken. Diese Konstellation bringt natürlich Konfliktpotenzial, und genau darum dreht sich vieles in der Geschichte: Wie groß darf ein Altersunterschied sein, bevor er problematisch wird? Wie sehr beeinflussen gesellschaftliche Vorstellungen, was „richtig“ ist? Und was macht man, wenn sich das Herz eben nicht an Regeln hält?

Conor tut sich sehr schwer mit seinen Gefühlen, nicht nur wegen der 15 Jahre Altersunterschied, sondern auch, weil er Maya schon ewig kennt. Maya dagegen ist klug, witzig, reflektiert – und so sympathisch, dass man sofort mit ihr fühlt. Besonders schön fand ich ihre Entwicklung: wie sie lernen will, für sich selbst einzustehen, statt immer nur zu gefallen.

Nebenbei gibt es auch noch ein chaotisches Hochzeits-Setting auf Sizilien, wo Mayas Bruder heiratet – inklusive jeder Menge Drama und Missgeschicke. 

Dieses Buch war wieder typisch Hazelwood: emotional, clever, witzig – und absolut suchterzeugend. Wie immer schafft es Ali Hazelwood, eine scheinbar leichte Romance mit ernsten Fragen und emotionaler Tiefe zu verbinden. Ich liebe ihren Stil, ihre Figuren – und ja, ich war mal wieder komplett süchtig nach der Geschichte. Ich habe jede Seite geliebt und freue mich riesig auf alles, was da noch kommt. Die Queen of Romance hat’s einfach wieder geschafft.

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