[Rezension] Julia Quinn: Bevelstoke – Die Geheimnisse eines Gentlemans

Als großer Fan von Julia Quinn und ihrer Bridgerton-Reihe war ich sofort neugierig auf Bevelstoke – Die Geheimnisse eines Gentlemans. Ich habe mich auf eine charmante, romantische und humorvolle Geschichte gefreut – doch der Einstieg war holpriger als erwartet…

Eigentlich sollte sich Annabel glücklich schätzen, denn ihre aristokratischen Großeltern ermöglichen ihr eine Saison in London. Allerdings gibt es auch einen Haken. Sie soll den vermögenden Earl of Newbury heiraten, um für ihre verarmte Familie zu sorgen – einen Mann, der alt genug ist, um ihr Großvater zu sein. Auf der Flucht vor dem Earl läuft sie am Abend eines Balles dem faszinierenden Sebastian Grey in die Arme. Jemanden wie ihn will sie heiraten! Aber als sie ihn zu einem offiziellen Rendezvous im Hyde Park trifft, muss sie feststellen: Ihr neuer Verehrer ist leider bitterarm. Wird es eine Zukunft für Annabel und Sebastian geben, oder muss Annabel den greisenhaften Earl of Newbury ehelichen? 

(Klappentext nach Verlag)

Der Einstieg in Bevelstoke – Die Geheimnisse eines Gentlemans fiel mir zunächst etwas schwer. Die Handlung wirkte stellenweise konstruiert, und das typische „Bridgerton-Feeling“, das ich mir erhofft hatte, wollte nicht so recht aufkommen. Einige Wendungen schienen weit hergeholt, und manche Entscheidungen der Charaktere waren für mich nicht ganz nachvollziehbar. Deshalb war meine anfängliche Begeisterung eher gedämpft.

Doch dann nahm die Geschichte Fahrt auf – und wie! Annabel steckt in einer verzweifelten Lage: Ihre Familie erwartet von ihr, einen alten, widerwärtigen Mann zu heiraten, damit sie finanziell abgesichert sind. Sie fürchtet sich davor, Gefühle für Sebastian zuzulassen, weil sie glaubt, dass ihr Schicksal bereits besiegelt ist. Doch im Laufe der Geschichte beginnt sie zu begreifen, was sie wirklich will und worauf es im Leben tatsächlich ankommt.

Annabels und Sebastians Beziehung entwickelte sich auf eine herzerwärmende Weise, die mich schließlich doch mitgerissen hat. Die Dynamik zwischen den beiden war charmant, humorvoll und voller spritziger Dialoge. Besonders im letzten Drittel des Buches gab es eine überraschende Wendung, die mich wirklich fesselte und für einen echten Schreckmoment sorgte.

Letztendlich war das Buch eine unterhaltsame, witzige und romantische Lektüre, die mich nach einem holprigen Start doch noch begeistert hat. Wer sich auf die Geschichte einlässt, wird mit einem charmanten Regency-Roman belohnt, der sowohl humorvolle als auch aufregende Momente bietet.