today i'll steal his heart 2
5 Sterne,  Rezension,  Romance

[Rezension] Painted Promises (Golden Hearts, Band 3)

(Werbung, da Rezensionsexemplar)

Der letzte Teil der Reihe dreht sich um Luis und Wilhelmina. Ich war sehr gespannt auf den jüngeren Bruder von Lilli, der Protagonistin aus dem ersten Band der Trilogie, der bisher nur am Rande erwähnt wurde. Wilhelmina – sollte sie je vorgekommen sein – habe ich dagegen noch gar nicht wahrgenommen. Fairerweise muss ich anmerken, dass ich Band 2 (noch) nicht gelesen habe, sie mir also dort durchaus hätte begegnen können. Die drei Bände spielen alle im selben Münchner Freundeskreis, lassen sich aber jeweils unabhängig lesen – was ich sehr angenehm finde.

Mustergültiger Auktionshauserbe bei Tag, Sprayer bei Nacht – damit stößt Luis Herzog vor allem bei seinen Eltern auf Unverständnis. In einer öffentlichen Ausschreibung der Stadt München sieht er endlich die Chance, sich zu beweisen. Dabei gerät er immer wieder mit Malerin Minnie aneinander, die ebenfalls wenig mit seiner Graffiti-Kunst anfangen kann. Doch weil die Jury sich nicht entscheiden kann, bekommen beide ein Angebot: Sie sollen ihre gegensätzlichen Stilrichtungen vereinen und ein gemeinsames Projekt gestalten. Notgedrungen müssen Luis und Minnie zusammenarbeiten. Und dabei erkennen, dass hinter dem hitzigen Schlagabtausch vielleicht mehr steckt als bloßer Konkurrenzkampf.

(Klappentext nach Verlag)

Zurück also zum dritten und abschließenden Band:
Luis und Wilhelmina sind beide Erben einflussreicher Münchner Familien – und tragen das Gewicht dieser Verantwortung deutlich auf ihren Schultern. Ihre Familien haben klare Erwartungen an sie, und der Druck, dem sie ausgesetzt sind, ist spürbar. Doch anstatt sie zu verbinden, sorgt das eher für Reibung: Die beiden können sich absolut nicht ausstehen.
Und damit sind wir mitten in einem grandiosen Enemies-to-Lovers-Trope – einem, wie ich ihn bisher nur von Carolin Wahl in dieser Qualität kannte. Der verbale Schlagabtausch zwischen Luis und Wilhelmina ist herrlich pointiert und kreativ. Ich musste oft schmunzeln, so charmant und wortgewandt hat die Autorin diese Dynamik geschrieben.

Aber wer denkt, das Buch dreht sich nur um das Gezanke und die aufkeimende Liebe, liegt falsch. Das ist nur die Oberfläche – darunter geht es um viel mehr:
Es geht ums Erwachsenwerden, darum, eigene Träume zu verfolgen, auch wenn man dafür Erwartungen enttäuschen oder Ängste überwinden muss.
Ich glaube, diese Suche nach der eigenen Identität kennen wir alle: der innere Konflikt zwischen dem, was wir selbst wollen, und dem, was andere – vor allem unsere Familie – von uns erwarten. Luis und Wilhelmina verbiegen sich förmlich, um es ihren Eltern recht zu machen. Umso berührender ist es, sie dabei zu begleiten, wie sie sich Schritt für Schritt von diesen Vorstellungen lösen, ihren eigenen Weg finden – und den Mut entwickeln, dafür einzustehen.

Mir hat das Buch sehr gefallen – und ja, ich gebe zu, besonders der Enemies-to-Lovers-Part hat mir große Freude gemacht. Ich liebe diesen Trope einfach. Gleichzeitig hatte die Geschichte auch viele tiefere Momente, in denen ich mich selbst wiedergefunden habe.
Es war schön, zurück in diese vertraute Münchner Clique zu kommen – und da mir Band 2 noch fehlt, heißt das für mich: Ich muss mich noch gar nicht endgültig verabschieden. Ich darf mich noch einmal auf ein Wiedersehen freuen.

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